Bancor - Finanzdefinition
Kurzdefinition des Begriffs Bancor
Bancor war ein vorgeschlagener supranationaler Währungsplan, entwickelt von John Maynard Keynes während der Bretton-Woods-Konferenz 1944, der eine globale Währung und ein internationales Abrechnungssystem schaffen sollte, um Handelsungleichgewichte zwischen Nationen auszugleichen.
Ausführliche Definition des Begriffs Bancor
Der Bancor war eine theoretische, supranationale Währungseinheit, die von dem britischen Ökonomen John Maynard Keynes während der Bretton-Woods-Konferenz nach dem Zweiten Weltkrieg vorgeschlagen wurde. Keynes schlug den Bancor als Teil eines internationalen Abrechnungssystems vor, das darauf abzielte, globale Handelsungleichgewichte zu korrigieren und die Stabilität der Weltwirtschaft zu fördern. Der Bancor sollte als eine Art internationale Reservewährung fungieren, die durch einen neuen globalen Finanzmechanismus, die Internationale Clearing-Union (ICU), verwaltet würde.
Länder mit Handelsüberschüssen hätten Bancor-Einheiten angesammelt, während Länder mit Handelsdefiziten diese Einheiten geliehen hätten. Das Ziel war es, den Druck auf Länder mit großen Handelsdefiziten zu verringern und eine symmetrische Anpassung der Überschuss- und Defizitländer zu ermöglichen. Obwohl der Bancor nie umgesetzt wurde – stattdessen wurde der US-Dollar zur Leitwährung des neuen Systems – bleibt er ein interessantes Konzept in der Geschichte der internationalen Finanzpolitik und wird in Diskussionen über globale Währungsreformen weiterhin erwähnt.