Bretton-Woods-System - Finanzdefinition
Kurzdefinition des Begriffs Bretton-Woods-System
Das Bretton-Woods-System war ein internationales Währungssystem, das von 1944 bis Anfang der 1970er Jahre bestand und feste Wechselkurse vorsah, wobei der US-Dollar an Gold gebunden war und andere Währungen an den US-Dollar gekoppelt wurden.
Ausführliche Definition des Begriffs Bretton-Woods-System
Das Bretton-Woods-System wurde 1944 auf der Bretton-Woods-Konferenz in New Hampshire, USA, von den Alliierten während des Zweiten Weltkriegs beschlossen. Ziel war es, ein stabiles internationales Währungssystem zu schaffen, das den globalen Handel fördert und wirtschaftliche Erholungen nach dem Krieg unterstützt. Im Zentrum des Systems stand der US-Dollar, der als Leitwährung diente und zu einem festen Kurs von 35 US-Dollar pro Unze Gold konvertierbar war. Andere Währungen wurden mit festen, aber anpassbaren Wechselkursen an den US-Dollar gebunden, was bedeutete, dass die Wechselkurse innerhalb eines engen Rahmens schwanken konnten. Die Teilnehmerstaaten waren verpflichtet, ihre Währungen innerhalb dieser Bandbreiten zu stabilisieren, indem sie bei Bedarf Devisenmarktinterventionen durchführten.
Das Bretton-Woods-System führte zur Gründung von Institutionen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank, die beide eine wichtige Rolle bei der Überwachung der internationalen Finanzordnung spielten. Das System brach jedoch Anfang der 1970er Jahre zusammen, als die USA aufgrund steigender Inflation und Handelsdefizite nicht mehr in der Lage waren, den festen Goldpreis zu halten. Dies führte 1971 zur Entscheidung von Präsident Richard Nixon, die Goldbindung des Dollars aufzuheben, was letztlich das Ende des Systems und den Übergang zu flexiblen Wechselkursen markierte.