Eurodollar - Finanzdefinition
Kurzdefinition des Begriffs Eurodollar
Der Eurodollar ist im Finanzwesen der außerhalb der Vereinigten Staaten zirkulierende US-Dollar in Form von Buchgeld oder verbrieft. Der Wortbestandteil Euro- weist lediglich auf Europa hin, denn bei der Entstehung des Eurodollar gab es die Währung Euro noch nicht.
Ausführliche Definition des Begriffs Eurodollar
Der Eurodollar ist ein Handelsobjekt außerhalb der Währungshoheit der USA und bildet die Grundlage für Finanztransaktionen auf den außeramerikanischen Finanzmärkten. Eurodollars sind gemäß der Definition der Bank für internationalen Zahlungsausgleich jene US-Dollars, „die von außerhalb der USA erworben und zur Kreditgewährung an Kreditnehmer unmittelbar in Dollar oder – nach Umtausch – in einer anderen Währung verwendet werden“.
Formal handelt es sich um Sichteinlagen oder befristete Einlagen (mit einer Laufzeit bis zu sechs Monaten) – von Wirtschaftssubjekten mit Geschäfts- oder Wohnsitz außerhalb der USA – in US-Dollar bei Geschäftsbanken außerhalb der USA. Eurodollar unterliegen nicht der Bankenaufsicht der USA, weil sie dort nicht kursieren und auch nicht der Aufsicht anderer Staaten, weil der US-Dollar dort nicht Heimatwährung ist. Das macht den Eurodollar-Markt zu einem Offshore-Finanzplatz. Sie unterliegen auch nicht der Mindestreservepflicht gegenüber der Federal Reserve Bank (Fed), wodurch höhere Habenzinsen an die Gläubiger gezahlt werden können.