Geschäftstagekonvention - Finanzdefinition
Kurzdefinition des Begriffs Geschäftstagekonvention
Die Geschäftstagekonvention stipuliert für Finanzgeschäfte, wie zu verfahren ist, wenn ein für die Zahlung oder Berechnung von Zinsen relevantes Datum auf einen Tag fällt, das kein Geschäftstag ist.
Ausführliche Definition des Begriffs Geschäftstagekonvention
Die anzuwendende Geschäftstagekonvention wird zum Beispiel bei Zinsderivaten wie Swaps oder FRAs systematisch zwischen den beiden Vertragsparteien festgelegt.
Es existieren zu diesem Zweck die folgenden verschiedenen Konventionen:
- Actual (oder Fixed)
Der betreffende Tag wird beibehalten, obwohl es kein Geschäftstag ist. - Following
Das betreffende Ereignis wird auf den unmittelbar darauffolgenden Geschäftstag verschoben. - Modified Following
Das betreffende Ereignis wird auf den unmittelbar darauffolgenden Geschäftstag verschoben, wenn dieser nicht im nächsten Kalendermonat liegt. Sollte letzteres der Fall sein, so wird das Ereignis stattdessen auf den unmittelbar vorangehenden Geschäftstag vorverlegt.
Diese Konvention ist die in der Praxis bei weitem am häufigsten gewählte. - Preceding
Das Ereignis wird auf den vorangehenden Geschäftstag vorverlegt. - Modified preceding
Das Ereignis wird auf den vorangehenden Geschäftstag vorverlegt, wenn dieser nicht in einen anderen Kalendermonat fällt. Sollte letzteres der Fall sein, so wird das Ereignis auf den nächsten Geschäftstag verschoben.
Die beiden Konventionen Modified Following und Modified Preceding werden oft auch aus buchhaltungstechnischen Gründen gewählt, um Monatsabschlüsse nicht zu beeinträchtigen.