Glass-Steagall Act - Finanzdefinition
Kurzdefinition des Begriffs Glass-Steagall Act
Der Glass-Steagall Act war ein US-amerikanisches Gesetz von 1933, das Geschäftsbanken und Investmentbanken voneinander trennte, um das Bankensystem zu stabilisieren und Interessenkonflikte zu vermeiden. Es wurde im Zuge der Weltwirtschaftskrise eingeführt und 1999 weitgehend aufgehoben.
Ausführliche Definition des Begriffs Glass-Steagall Act
Der Glass-Steagall Act, offiziell bekannt als Banking Act of 1933, wurde als Reaktion auf den Bankencrash von 1929 und die darauffolgende Weltwirtschaftskrise verabschiedet. Dieses Gesetz legte fest, dass Geschäftsbanken keine Investmentbanking-Aktivitäten durchführen durften, um die Risiken und Interessenkonflikte zu minimieren, die zur Krise beigetragen hatten. Durch die Trennung sollte verhindert werden, dass Banken Kundeneinlagen für spekulative Investitionen verwenden. Ein praktisches Beispiel ist, dass Banken wie JP Morgan gezwungen waren, ihre Investmentbanking-Sparte abzuspalten. Marktpraktiken veränderten sich erheblich, da Banken sich spezialisieren mussten, was zur Stabilisierung des Finanzsystems beitrug. Die Aufhebung großer Teile des Gesetzes durch den Gramm-Leach-Bliley Act von 1999 wird oft mit der Entstehung der Finanzkrise von 2007/2008 in Verbindung gebracht, da die Vermischung von Geschäfts- und Investmentbanking-Risiken wieder möglich wurde.