Lineare Interpolation - Finanzdefinition

Lineare Interpolation ist besonders nützlich in der Finanzanalyse und -modellierung, wo sie verwendet wird, um Zinssätze, Aktienkurse oder andere finanzielle Kennzahlen zwischen bekannten Zeitpunkten zu berechnen. Beispielsweise kann ein Analyst die lineare Interpolation anwenden, um den Zins für einen Tag zu schätzen, der zwischen zwei bekannten Zinswerten liegt. Dies ist eine gängige Praxis bei der Erstellung von Zinskurven oder bei der Bewertung von Finanzinstrumenten mit unregelmäßigen Cashflows. Durch die Annahme einer linearen Beziehung zwischen den Datenpunkten können Analysten einfach und effizient genaue Schätzungen vornehmen, was zur Entscheidungsfindung und Risikobewertung beiträgt.

Die folgenden Beispiele zeigen, wie die lineare Interpolation in verschiedenen Bereichen des Finanzwesens angewendet werden kann, um fehlende Datenpunkte zu schätzen und eine kontinuierliche Datenreihe zu erstellen.

In der Finanzbranche werden Zinskurven verwendet, um die Zinssätze für verschiedene Laufzeiten darzustellen. Wenn die Zinssätze für 1 Jahr und 2 Jahre bekannt sind, aber der Zinssatz für 1,5 Jahre fehlt, kann die lineare Interpolation verwendet werden, um den Zinssatz für 1,5 Jahre zu schätzen. Angenommen, der Zinssatz für 1 Jahr beträgt 2% und für 2 Jahre 3%, so wäre der interpolierte Zinssatz für 1,5 Jahre 2,5%.

Nehmen wir an, der Aktienkurs einer Firma ist am 1. Januar 100 Euro und am 3. Januar 110 Euro, aber der Kurs am 2. Januar fehlt. Mithilfe der linearen Interpolation kann man den Kurs für den 2. Januar auf 105 Euro schätzen, indem man davon ausgeht, dass der Kurs gleichmäßig zwischen den beiden bekannten Werten ansteigt.

Wenn die Wechselkurse für den Euro zum US-Dollar am 1. und 3. eines Monats bekannt sind, aber der Kurs am 2. fehlt, kann die lineare Interpolation verwendet werden, um den Kurs für den 2. zu schätzen. Wenn der Kurs am 1. 1,10 und am 3. 1,15 ist, kann man den Kurs für den 2. mit 1,125 schätzen.