Systematischer Internalisierer (SI) - Finanzdefinition
Kurzdefinition des Begriffs systematischer Internalisierer
Ein systematischer Internalisierer ist ein Finanzdienstleister, der außerbörslichen Handel durchführt, indem er Kundenaufträge gegen sein eigenes Buch ausführt, ohne diese an eine Börse weiterzuleiten. Diese Einrichtungen agieren als Gegenpartei in Geschäften, meist bei Aktien und Derivaten.
Ausführliche Definition des Begriffs systematischer Internalisierer
Systematische Internalisierer (SI) sind Teil der Regulierungen der Europäischen Union, spezifisch der MiFID II (Markets in Financial Instruments Directive II), die darauf abzielt, mehr Transparenz und Effizienz in den Finanzmärkten zu schaffen. Ein SI muss spezifische Anforderungen bezüglich Handelsfrequenz, Handelsvolumen und der Anzahl der gehandelten Instrumente erfüllen, um als solcher klassifiziert zu werden. In der Praxis bedeutet dies, dass solche Einrichtungen eigene Preise festlegen und veröffentlichen müssen, die eine echte Handelsmöglichkeit bieten. Dies ermöglicht es ihnen, direkt mit Kunden zu interagieren, ohne durch traditionelle Börsen gehen zu müssen. Dadurch können sie effizientere Preisgestaltungen und schnellere Ausführungen anbieten, was besonders bei großen Aufträgen oder in illiquiden Märkten vorteilhaft sein kann.