Agency-Theorie - Finanzdefinition
Kurzdefinition des Begriffs Agency-Theorie
Die Agency-Theorie im Finanzwesen befasst sich mit den Interessenkonflikten, die entstehen, wenn eine Person oder Gruppe (der Agent) im Auftrag einer anderen Person oder Gruppe (dem Prinzipal) handelt. Sie untersucht, wie diese Konflikte gelöst oder gemildert werden können, insbesondere durch Vertragsgestaltung und Anreizstrukturen.
Ausführliche Definition des Begriffs Agency-Theorie
Die Agency-Theorie ist ein zentraler Bestandteil der Unternehmensfinanzierung und Governance. Sie untersucht die Dynamik zwischen Prinzipalen (wie Aktionären) und Agenten (wie Managern), insbesondere wie unterschiedliche Ziele und Informationsasymmetrien zu Ineffizienzen oder Fehlverhalten führen können. Ein klassisches Beispiel ist, wenn Manager Unternehmensressourcen für ihre eigenen Interessen nutzen, anstatt den Wert für die Aktionäre zu maximieren.
Um diese Probleme zu minimieren, werden verschiedene Mechanismen eingesetzt, wie z.B. erfolgsabhängige Vergütung, Überwachung durch den Vorstand oder Markt für Unternehmenskontrolle. Die Agency-Theorie spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung von Anreizsystemen, Unternehmensstrukturen und regulatorischen Rahmenbedingungen.